Rhododendron & Azaleen

Erfahren Sie hier Wissenswertes über die Pflege von Rhododendren & Azaleen.

Tipps für die Pflege von Rhododendron & Azalee - Garten Hennerbichler

Wie setze ich Rhododendron richtig?

  • Die beste Pflanzzeit für Rhododenron ist der Herbst von Anfang September bis Mitte November oder das Frühjahr von Anfang März bis Mitte Mai. Vorteil der Herbstpflanzung ist die schnellere Wurzelneubildung.
  • Der Boden sollte humusreich, kalkarm und gleichmäßig feucht sein. Ein pH-Wert von 4,5-5,5 sollte gewährleistet sein.
  • Die Rhododenron bevorzugt einen beschatteten Platz, sodass sie zur Mittagszeit nicht der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist. Ganz ohne Sonne würde die Pflanze jedoch weniger Blüten entwickeln. Empfohlen ist, eine Waldkiefer als Schattenbaum zu setzen, da diese durch ihre Nadeln einen dezenten Schatten für die Rhododenron wirft und ihre Wurzeln nicht mit den Wurzeln der Pflanze konkurriert.
  • Bei der Standortauswahl sollte natürlich die spätere Größe beachtet werden.
  • Die Rhododendron braucht einen sehr lockeren Boden, da sich sonst ihre Wurzeln nicht gut ausbreiten können. Bei sehr lehmigen Boden sollte der Aushub mit einer Mischung aus Rindenkompost, Sand und wenn möglich Kuhmist ersetzt werden. Die Sohle des Pflanzloches sollte gelockert und um Staunässe zu vermeiden, eine ca. 10 cm dicke Schicht Bausand aufgetragen werden. Bei sandigen Böden reicht ein Einarbeiten von Rindenkompost und Rindenerdung aus.
  • Das Pflanzloch sollte nicht zu tief sein, da der Wurzelballen zur Sicherheit 1-2 cm aus dem Boden herausragen sollte. Bei zu tiefer Pflanzung stirbt das Wurzelwerk ab. Die Pflanze kann nun eingepflanzt werden. Dazu stellt man sie in das Pflanzloch und tritt die Erde des Ballens leicht an. Der herausragende Ballen darf nicht mit Erde bedeckt sein.
  • Nach der Setzung sollte die Pflanze gut eingegossen und mit einer Handvoll Hornspäne gedüngt werden. Die Hornspäne sollte im Bereich der Wurzeln großzügig aufgetragen werden.
  • Das Abdecken mit Rindenmulch oder -kompost ist auch wichtig, da es den Boden vor Austrocknung und starken Temperaturschwankungen schützt.

Wie pflege ich Rhododendron richtig?

Die Rhododenron braucht nicht besonders viel Pflege. Grundsätzlich ist eine gleichmäßige Boden- und Luftfeuchtigkeit wichtig. Besonders während der Blüte und dem Laubaustrieb ist das regelmäßige Gießen wichtig. Ein Zeichen für Wassermangel sind eigerollte Blätter.
Das Düngen sollte erst nach der Blüte ausgeführt werden. Dazu wird dieser nach Packungsangaben dosiert und leicht in den Boden einarbeitet. Um zu verhindern, dass zu viel Kraft für die Samenbildung verbraucht wird, sollten die verwelkten Blüten entfernt werden. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass man die Knospen nicht beschädigt.

Verjüngungsschnitt beim Rhododendron

Der Schnitt, um die Pflanze zu verjüngen, ist nicht so schwer wie gedacht. Rhododendren sind sehr wuchsfreudig, jedoch langsam. Bei diesem Schnitt wird das Gehölz einfach radikal auf 30-50 cm über den Boden zurückgeschnitten. Dadurch bilden die an den verholzten Trieben sitzenden schlafenden Augen neue Knospen und treiben neu aus. Auch zurückgeschnittene, armdicke Äste treiben wieder aus.

Um die Pflanze zu schonen, kann der Verjüngungsschnitt schrittweise durchgeführt werden. Dazu teilen Sie ihn auf zwei Jahre auf. Somit verliert sie nicht auf einen Schlag ihre ganze Blattmasse. Schneiden Sie deshalb nur etwa die Hälfte der Äste im ersten Jahr weg. Im Folgejahr kann man dann die restlichen, langgebliebenen Äste zurückschneiden. Ränder von großen Sägewunden sollten mit einem Messer glattgeschnitten werden.

Nach dem Schnitt brauchen Rhododendren ein wenig mehr Pflege. Eine Zugabe von Hornspänen oder speziellem Rhododendron Dünger. Eine neue Mulchschicht wäre auch von Vorteil. Bei Trockenzeiten ist es sehr wichtig mit genügend kalkfreiem Wasser zu gießen (Regenwasser). Nach dem Rückschnitt darf die Pflanze in den ersten zwei Jahren nicht umgesetzt werden, da sonst die Gefahr besteht, dass sie nicht mehr austreibt.

Krankheiten bei Rhododendren

Stickstoffmangel

Krankheitsbild: ältere Blätter färben sich hellgrün oder gelb; im Verlauf vergilben auch junge Blätter; kommt zu vorzeitigem Blattfall im Sommer; kein oder nur geringer Blütenknospenansatz

Bekämpfung: Stickstoffdünger auftragen

Eisenmangel

Krankheitsbild: junge Blätter färben sich gelb-grün mit dunkelgrünen, abgegrenzten Blattadern (Chlorose)

Bekämpfung: Herabsenkung des pH-Wertes; Düngung mit Spurenelementpräparaten

Frostschaden

Krankheitsbild: Blätter oder Blattränder sind braun und abgestorben; Blütenknospen erscheinen ertrocknet

Bekämpfung: Windschutz und Schattieren mit Tannenreisig oder Schilfmatten; stärkere Frostschäden entfernen
Sonnenbrand

Krankheitsbild: Blattspreiten gelb oder bräunlich; beschattete Blattflächen haben keine Schäden
Vorbeugung: Für empfindliche Sorten sollte ein halbschattiger Standort ohne Mittagssonne gewählt werden

Rhododendronhautwanze

Krankheitsbild: An Blattoberseite hell und dunkel gesprenkelt; eingetrocknete oder feuchte, dunkle, lackartige Kotflecken an Blattunterseite; Blattränder biegen sich nach unten und verdorren

Bekämpfung: Schädlinge sind gut getarnt; direkt nach Blüte können die Larven mit einem Spritzmittel gegen saugende Insekten bekämpft werden; eine chemische Bekämpfung ist nicht notwendig

Knospensterben

Übertagen durch die Rhododendronzikade

Krankheitsbild: Blütenknospen verfärben sich über den Winter grau bis braun und sterben ab, fallen aber nicht ab, sondern können Jahre auf den Trieben bleiben; an den befallenen Knospen befinden sich 2 mm lange Stäbchen (Fruchtkörper des Pilzes); Pilz kann in den Zweig eindringen, dieser stirbt dann ab; bei befallenen Blättern treten große braune Flecken auf

Bekämpfung: befallene Knospen möglichst früh entfernen, um Sporenbildung und damit eine Ausbreitung zu verhindern; bei starkem Befall der Rhododendronzikade könnte eine chemische Bekämpfung notwendig werden

Zweigsterben

Krankheitsbild: Endknospe braun; Befall geht weiter in Zweige und Blätter; entlang der Blattmittelrippe entstehen braune Flecken; an befallenen Trieben verlieren Blätter Glanz, verfärben sich oft grau-braun, rollen sich im Verlauf ein; Zweige verbraunen und schrumpfen; es kommt zu Welkerscheinungen; stark befallene Blätter fallen ab; sind meist nur wenige Triebe befallen

Bekämpfung: befallene Triebe bis ins gesunde Holz zurückschneiden und entsorgen (über den Hausmüll oder verbrennen; nicht in den Kompost!)

Wie pflanze ich Azaleen richtig?

  • Zuerst sollten Sie sich darüber informieren, ob die Azalee in Ihrer Region wachsen kann, da es Sorten gibt, die nur bei warmen Temperaturen gedeihen. Diese sollten dann im Topf oder Glashaus gehalten werden. Sommergrüne Azaleen können jedoch in kälteren Klimazonen gepflanzt werden.
  • Die beste Pflanzzeit wäre der späte Frühling oder Frühherbst. Dies ermöglicht es der Pflanze im darauffolgenden Frühjahr bereits zu blühen. Sorten wie ‚Lemon Drop‘ oder ‚Flame Creeper‘ blühen erst im Juni oder Juli.
  • Wichtig bei der Standortauswahl ist, einen sauren Boden mit guter Entwässerung zu wählen. Ein pH-Wert von 5,5 bis 6,0 wäre ideal. Eine gute Entwässerung des Bodens sollte vorhanden sein, da die Pflanze bei nassem Boden schnell abstirbt. Um die Wurzeln vorm Verkleben zu schützen, sollte man lehmreichen Boden vermeiden. Bei säurearmen Boden kann man die Erde mit Torf verbessern oder ein Hochbeet mit torfverbesserter Erde anlegen.
  • Ebenfalls wichtig ist es, einen halbschattigen Standort auszuwählen. Optimal ist es, die Azalee unter einem hohen Baum zu pflanzen, da sie hier nur durch dünnes Blattwerk gefiltertes Licht erhält. Die Ost- oder Nordwand des Hauses wären sehr gut als Standort geeignet, da dort keine direkte Mittagssonne hinfällt. Es gibt jedoch auch ein paar Arten, die direktes Sonnenlicht gut vertragen.
  • Beim Pflanzen sollte der Wurzelballen noch leicht herausragen. Ein passendes Pflanzloch ausheben, die Pflanze einsetzen und den Wurzelballen mit Erde bedecken. Hierbei sollte aber darauf geachtet werden, dass der oberste Teil des Wurzelwerkes noch zu sehen ist.
  • Nach der Pflanzung die Azalee gut eingießen und danach unbedingt den Boden um die Pflanze mit Mulch abdecken, da dieser dadurch feucht und sauer bleibt.

Wie pflege ich Azaleen richtig?

Die Pflanze sollte so lang regelmäßig gegossen werden, bis sie stabil angewachsen ist. Auch ein Anfeuchten der Blätter ist wichtig, da Azaleen Wasser über die Blätter aufnehmen können. Natürlich sollte der Boden rund um die Pflanze nicht vergessen werden. Am besten ist es morgens zu gießen, da dann das Wasser über den Tag aufgenommen wird und die Blätter wieder abtrocknen. Falls sie nachts nass bleiben, besteht die Gefahr, dass sie faulen.

Nach Anwachsen der Pflanzen, ist ein zusätzliches Gießen nur in Trockenperioden notwendig. Bei zu wenig Wasser verwelkt die Pflanze. Ideal ist ein Bewässerungssystem, um die Azalee von oben zu wässern. Wichtig ist hierbei, dass die Bewässerung morgens erfolgt.

Nach der Blüte sollte man die Pflanze mit Nährstoffen versorgen und neuen Mulch auftragen. Am besten sollte man einen säureformenden und langsam wirkenden Dünger verwenden. Düngen sollte man nur, wenn die Pflanze geblüht hat, da der Dünger sonst dafür sorgt, dass mehr grüne Blätter produziert werden.

Azaleen richtig schneiden

Der Schnitt bei Azaleen und Rhododendron unterscheidet sich nur wenig, da sie botanisch der gleichen Gattung angehören. Der Schnitt wird nach der Blüte durchgeführt, um die Pflanze auszulichten.

Falls die Pflanze sehr üppig wächst oder ein Verjüngungsschnitt geplant ist, kann der Rückschnitt sehr radikal durchgeführt werden. Wichtig ist, dass der Schnitt nicht zu spät durchgeführt wird, da die Pflanze nach der Blüte nochmals austreiben kann und ein zu spätes Schneiden den Neutrieb nicht genug ausreifen lässt. Das bringt den Nachteil, dass Azaleen im Freien sich sehr frostempfindlich zeigen.

Prinzipiell ist für das Überleben und Gedeihen der Pflanze kein Rückschnitt nötig. Ein Rückschnitt sollte dann erfolgen, wenn sie zu üppig oder zu groß gewachsen ist, da sonst kein Licht in das Innere der Azalee gelangt. Dies ist zu verhindern, weil sie sonst innen relativ kahl wird. Durch das Auslichten gelangt wieder genug Licht ins Innere, dadurch können die kahlen Stellen wieder austreiben. Grundsätzlich ist die Azalee sehr robust und wächst so lange an allen Stellen weiter, an denen sie Licht bekommt.

Um die Pflanze zu verjüngen, sollte man einen Radikalschnitt vornehmen. Dieser reduziert die Größe der Pflanze deutlich. Der Verjüngungsschnitt sollte im Frühjahr erfolgen, und zwar vor dem natürlichen Austrieb im April. Dadurch ist die Azalee nur eine kurze Zeit kahl und kaum dekorativ. Im Zuge des Radikalschnittes sollte auch ein Schneiden des alten Holzes erfolgen. Dieser Schnitt sollte nicht jährlich vorgenommen werden, sondern eher eine Ausnahme zur gelegentlichen Verjüngung sein.
Der normale Schnitt wird dann ausgeführt, um zu lange Zweige direkt am Ansatz auszuschneiden. Eine durch Veredelung vermehrte Azalee sollte sehr zurückhaltend geschnitten werden. Hierbei empfiehlt sich den geplanten Schnitt auf mehrere Jahre aufzuteilen. So kann die Pflanze höchstmöglich geschont werden.

Eine Pflege nach dem Schnitt ist sehr wichtig. Hierbei sollte die Pflanze eine Zeit lang reichlich gegossen werden. Die erste Wasserzugabe sollte direkt nach dem Rückschnitt erfolgen. Dies gewährleistet ein üppiges Austreiben kurz nach dem Schnitt.

Verblühte Pflanzteile sollten regelmäßig entfernt werden, da der Blütenknospenansatz somit eine Unterstützung für das nachfolgende Jahr hat. Da abgestorbene Zweige und ihr vertrocknetes Laubwerk oft Schuld für Erkrankungen sind, sollten diese ebenfalls entfernt werden. Um hier Infektionen zu verhindern sollten die Zweige dann bis in gesunde Holz zurückgeschnitten werden.

Krankheiten bei Azaleen

Ohrläppchenkrankheit

Krankheitsbild: anfangs sind vereinzelte Blätter, beginnend an Triebspitzen, fleischig verdickt; Schadstellen verfärben sich hellgrün, rötlich und weiß; im Verlauf des Sommers entstehen Verwachsungen der gesamten Triebspitze; weißer Sporenbelag bildet sich auf diesen Missbildungen

Vorbeugung: Widerstandsfähige Arten und Sorten auswählen; bei der Standortauswahl sollte darauf geachtet werden, dass die Pflanze im Mai schnell abtrocknen kann; eine überhöhte Stickstoffdüngung ist zu vermeiden

Bekämpfung: beim Auftreten der ersten Symptome sollten befallene Pflanzteile entfernt werden; später auftretende Gallen entfernen, sonst besteht eine Gefahr von Neuinfektionen bei entsprechender Witterungsbedingungen im Folgejahr; bei beginnender Verfärbung der Blätter kann wiederholt mit Fungiziden behandelt werden; sobald der weiße Sporenbelag sichtbar ist, ist eine chemische Behandlung sinnlos

Chlorose

Krankheitsbild: Eisenmangel; braune Ränder an Blätter, bis Blätter absterben

Bekämpfung: bei Vermutung von zu kalkhaltiger Erde kann mit einem Gemisch von Sand und Kompost aufgewertet werden; Azalee sollte dann nur mehr mit Regenwasser oder entkalkten Gießwasser versorgt werden

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